Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim begeistert ihr Publikum mit Werken von Telemann, Bach und Haydn-Junge Solisten zu Gast
Mit festlich-freudigem Musizieren bot die Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim unter der Leitung von Peter Wallinger am Sonntagnachmittag im Kronensaal unter dem Motto „Musik zum Advent“ ein delikates Programm, in dem Trompeten und Pauken immer wieder den Ton angaben.
Georg Philipp Telemann schuf eine große Zahl von Kompositionen, die abwechslungsreich und farbig waren und die es nicht an pompЪsen Klangeffekten fehlen ließen. Ein markantes Beispiel dafür ist sein Konzert in D-Dur für drei Trompeten, Pauken und Orchester, mit dem das Programm eingeleitet wurde. Drei Meisterschüler des international geachteten Trompetenvirtuosen Reinhold Friedrich von der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe hatte Orchesterleiter Wallinger eingeladen, damit sie der Aufführung jenen funkelnden Glanz gaben, mit dem das Telemann-Werk seine mitreißende Wrrkung erzielen kann. Saleem Kham, Eline Beumer und In-Heyeok Choi, alle gerade mal 23 Jahre jung, führten ihren Solopart im ersten und dritten Satz bravourös aus.
Im Mittelsatz, einem Largo, glänzte die Oboistin des Orchesters mit ihrem feinstimmig und virtuos dargebotenen Solo. Und auch der Mann an den Pauken hatte zu tun, um sein Instrumentarium nuanciert zum Klingen zu bringen. Die Kammersinfonie gestaltete zusammen mit den Solisten an Trompeten und Pauken das Werk voll üppiger Musizierfreude.
Bevor sich mit der Orchestersuite Nummer drei in D-Dur, BWV 1068 von Johann Sebastian Bach erneut barocke Klangpracht ausbreiten konnte, setzte Peter Wallinger mit der Wiedergabe der Komposition „Musica adventus I“ des lettischen Tonschöpfers Peteris Vasks einen ruhevollen Akzent. Die um 1750 vom Thomaskantor komponierte Orchestersuite Nummer drei zählt zu dessen beliebtesten Werken. Allein schon die Ouvertüre ist in ihrer Opulenz eine einzigartige musikalische Delikatesse, der Wallinger mit seinem Orchester strahlenden Glanz verlieh. Ein Stück himmlische Musik stellt das „Air“ dar, mit dessen Aufführung erneut die betörende Klangpracht der Streicher des Orchesters zur Geltung kam. Temperamentvoll und beschwingt musizierte das Orcpester auch die drei weiteren Sätze der Suite.
Die Sinfonie mit dem Pauktenschlag in G-Dur ist Joseph Haydns populärste Komposition. Die Kammersinfonie leuchtete die Feinheiten der vier SКtze mit bravourösem, in allen Registern prachtvollem Spiel aus.
Rudolf Wesner