Die Pianistin Magdalena Müllerperth ist Solistin beim Adventskonzert der Reihe MühlackerConcerto und freut sich auf ihr Heimspiel.
Beim Adventskonzert der Reihe MühlackerConcerto, das am Samstag, 3. Dezember, um 20 Uhr im Uhlandbau in Mühlacker stattfindet, ist als Solistin die Pianistin Magdalena Müllerperth aus Schmie zu hören. Im Interview verrät sie, was ein Heimspiel für sie bedeutet.
Ihnen steht am 3. Dezember ein weiteres Heimspiel in Mühlacker bevor. Was wird das Publikum von Ihnen hören?
Dieses Mal spielen wir das wunderbare 5. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven.
Was macht den Reiz des Stücks für Sie aus?
Die symphonische Art. Als Beethovens letztes Klavierkonzert zeigt es, wie weit er dieses Genre der Wiener Klassik entwickelt hat. Das Klavier ist hier nicht mehr unabhängiger Solist, der vom Orchester mehr oder weniger begleitet wird, sondern das Ganze ist ein Zusammenwirken aller Musiker wie bei einer großen Symphonie. Ziemlich passend wird es im englischsprachigen Raum auch „Emperor Concerto“ genannt – so majestätisch ist es komponiert, dass man manchmal einfach nur Gänsehaut bekommt.
Im Publikum werden vermutlich viele Menschen sitzen, die Sie persönlich kennen. Wirkt sich das auf das Nervenkostüm aus?
Ja, klar – immer sehr positiv. Wenn ich mich über Freunde im Publikum freue, spiele ich ganz für sie und bin umso mehr beschwingt und beflügelt.
Sie sind schon in vielen Konzertsälen aufgetreten. Wie schätzen Sie den Uhlandbau ein?
Was ich am Uhlandbau sehr schätze, ist die warme Atmosphäre im Saal. Ich fühle mich dort sehr wohl auf der Bühne. Das liegt bestimmt auch an der besonderen Akustik, die sehr vorteilhaft für das Klavier ist, vor allem in Zusammenarbeit mit einem Orchester.
Sie studieren derzeit in Berlin. Wie erleben Sie die dortige Kulturszene?
Berlin ist unglaublich kreativ. Es gibt hier ein riesiges Angebot an Kultur und klassischer Musik im Speziellen. Und im Vergleich zu New York, wo ich ja vorher war, geht man in Berlin viel weniger konservativ mit Musik um, und das ist sehr inspirierend. Da es hier extrem viele junge Musiker gibt, werden lauter neue Ensembles gegründet, alte Brauereien und Diskotheken in Konzertsäle umgewandelt, um dann ganz skurrile Musik zu machen. Diese Atmosphäre ist im Moment genau das Richtige für mich.
Wann steht Ihr Abschluss an, und was haben Sie danach vor?
Mein Masterabschluss in Berlin steht 2018 an, da habe ich also noch ein bisschen vor mir. Was danach kommen wird, kann ich noch nicht so recht sagen, ich werde natürlich weiterhin viel Musik machen.
Wo soll Ihr Lebensmittelpunkt einmal sein: Großstadt oder ländliche Region?
Oh, das ist eine gute Frage. Im Moment fühle ich mich sehr wohl in Städten, wo es viel kulturellen Input gibt. Aber manchmal fehlt mir das Leben auf dem Land, insbesondere die Weinberge, schon sehr. Das Schöne an unserer Region in Süddeutschland ist ja auch, dass man die ländliche Atmosphäre genießen kann, ohne ganz ab vom Schuss zu sein. Ich könnte mir also schon vorstellen, dort zu leben.
Sind Sie in nächster Zeit noch einmal in der näheren Umgebung zu hören?
Ja – und zwar am 4. Dezember in Bietigheim-Bissingen mit demselben Beethoven-Konzert und dann auch am 29. Januar 2017 in Bretten mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim.
Weitere Infos zu MühlackerConcerto gibt es unter www.muehlacker-klassik.de/konzerte/uhlandbau. Kartenbestellungen sind möglich per E-Mail an susanne@boekenheide.net und unter 07043/958393.
Das Adventskonzert ist überschrieben mit „…und die Welt hebt an zu singen“ und beinhaltet Werke von Beethoven und Mahler. Es spielt die sueddeutsche kammersinfonie bietigheim. Dr. Christina Dollinger bietet um 19.15 Uhr eine Konzerteinführung an.
Carolin Becker