Aufgrund des Wetters wird das Classic Open in Sachsenheim vom Wasserschloss in das Kulturhaus verlegt.
SACHSENHEIM. Auch wenn das Wetter am Ende gehalten hätte – die für Sonntagabend im Innenhof des Wasserschlosses Sachsenheim geplanten Classic Open mit der Sueddeutschen Kammersinfonie Bietigheim unter der Leitung von Simon Wallinger wurden sicherheitshalber ins Kulturhaus verlegt. Auch dort stieß die sommerliche Serenade auf reges Interesse. Zugleich war das Programm so konzipiert, dass dabei nicht nur sommerlich leichte Klänge vorgesehen waren.
„Es wäre schön gewesen, im Schlosshof zu spielen, aber der Sommer ist noch nicht ganz bei uns angekommen“, bedauerte Wallinger, dass der Umzug in das Kulturhaus am Ende notwendig gewesen ist. Die Entscheidung fiel bereits Anfang der Woche, erklärte Alexander Sterzel, Kulturamtsleiter in Sachsenheim, gegenüber der Vaihinger Kreiszeitung. Alle zu diesem Zeitpunkt konsultierten Wetter-Apps haben eine hohe Regenwahrscheinlichkeit für diesen Sonntagabend vorausgesagt. Insofern wollte man kein Risiko eingehen. Die Stadt hatte darauf verzichtet, die Mitarbeiter des Bauhofs auf Verdacht die Bestuhlung im Innenhof aufbauen zu lassen, und stattdessen die Verlegung ins Kulturhaus organisiert. Und auch wenn der eine oder andere Besucher das am Sonntag mit Blick auf die am Ende dann doch optimalen äußeren Bedingungen bedauert haben mag, die weithin bekannte Qualität der Sueddeutschen Kammersinfonie Bietigheim – in diesem Fall mit der mehrfach preisgekrönten Solistin und Konzertmeisterin Maryana Osipova an der Violine – hat das sicherlich schnell vergessen lassen. „Als hätten wir das geahnt, als wir das Programm zusammengestellt haben, haben wir nicht nur heitere und sommerliche Stücke ausgewählt, sondern auch eine dunkle Note hineingebracht“, beschrieb Simon Wallinger die Idee hinter dem Programm, das im ersten Teil mit dem Allegro aus der Kammersinfonie Nummer 1, opus 145, des polnischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg eröffnet worden ist, „ein unterschätzter Komponist, der erst in den letzten Jahren bekannter wurde“ und zugleich ein enger Freund von Dimitri Schostakowitsch gewesen ist. „Er hat Weinberg sehr geschätzt und sich sehr inspirieren lassen.“
Das Orchester spielt Stücke von Mieczyslaw Weinberg
Diese persönliche Verbindung fand Einklang im ersten Teil dieser sommerlichen Serenade, indem neben Weinberg auch eine Kammersinfonie von Schostakowitsch auf dem Programm stand, fünf Sätze aus dem Opus 110a nämlich, in einer Bearbeitung von Rudolph Barschai. Für den zweiten Teil hatte das Orchester zudem das Rondo in A-Dur (D 438) von Franz Schubert sowie eine Streichersuite von Carl Nielsen ausgesucht.
Autor: Stefan Friedrich