Magdalena Müllerperth und Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim musizieren bravourös – Tosender Beifall und zwei Zugaben
Mit tänzerischer Eleganz, feurigem Elan und sprühender Musizierfreude gestalteten die Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim unter der Leitung von Peter Wallinger zusammen mit der blutjungen Klaviervirtuosin Magdalena Müllerperth am Freitagabend im fast voll besetzten Kronensaal ihr Konzertprogramm „Magie der Töne“.
Die knapp 20-jährige Nachwuchsmusikerin studiert seit 2007 an renommierten Hochschulen in New York und ist schon seit dem Jahr 2004 Stipendiatin der Theodor und Ursua Mayer-Stiftung in Bietigheim-Bssingen.
Mit dem Gründer und Dirigenten der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim verbindet Magdalena Müllerperth, die in Maulbronn-Schmie aufwuchs, eine enge künstlerische Freundschaft. Bereits zum dritten Mal musizierte sie mit ihm und seinem inzwischen hoch geschätzten Orchester zusammen. Den Solopart im Klavierkonzert in a-moll, Opus 54, von Robert Schumann führte sie zum ersten Mal öffentlich auf. Die prägnante Akkordfolge zu Beginn des ersten Satzes erklang glutvoll und emotional und so führte Magdalena Müllerperth ihre Gestaltung der von romantischem Grundton geprägten Soli in allen drei Sätzen auch weiterhin aus.
Mit Bravour stürzte sie sich in die machtvollen Klangstrudel des 1845 veröffentlichten Werks und ließ dabei die vitalen Stimmungskontraste rauschhaft aufleuchten.
Das war eine große Herausforderung, die die junge Virtuosin an sich selbst stellte, der sie voll gewachsen war, wenn es auch einmal so schien, als wollte der ansonsten durchgängig spürbare Spannungsstrom für einen Moment innehalten. Getragen wurde die Solistin allerdings auch vom blühenden Klang der Kammersinfonie. Schumann hatte dem Begleitorchester eine breit gefächerte Eigenständigkeit eingeräumt, die von dem dicht, kraftvoll leuchtend und brillant musizierenden Klangkörper hörbar gemacht wurde.
Magdalena Müllerperth bedankte sich für den tosenden Beifall mit zwei virtuos dargebotenen Zugaben.
Die Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim eröffnete das Konzert mit der Ouvertüre zur Oper „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Die düstere Stimmung des einleitenden Andantes ließ Orchesterleiter Peter Wallinger eindringlich hervortreten. Farbenreich und nuanciert wurden die atmosphärisch gegensätzlichen Themen der Ouvertüre, die den zwielichtigen Charakter des Don Juan andeuten sollen, temporeich und impulsiv wiedergegeben.
Nach dem Schumann-Konzert stand noch die „Symphonie Classique“ in D-Dur, Opus 25, von Sergej Profokjew aus dem Jahr 1918 auf dem Programm. Dieses neoklassizistische Kleinod schenkte den Mitgliedern des Orchesters eine wunderbare Gelegenheit, eine überaus delikate, glitzernde und anregende Ausführung darzubieten. Hohe Anerkennung verdienten dabei die bravourösen Leistungen der Holzbläser, insbesondere der beiden Flötistinnen.
Es gab lang anhaltenden Schlussbeifall, für den sich Peter Wallinger und sein Orchester mit der Gavotte aus der Sinfonie als Zugabe bedankten.
Rudolf Wesner