Die Zusammenarbeit des Dirigenten Peter Wallinger mit der von ihm gegründeten „sueddeutschen kammersinfonie bietigheim“ hat über die Jahre Früchte getragen. Zudem musizieren Wallinger und seine Instrumentalisten auch mit einer eigenen Konzertreihe im Uhlandbau in Mühlacker.
Auf einer jüngst erschienenen Doppel-CD sind zwei Konzertmitschnitte des Jahres 2007 vereint, die die Handschrift des Dirigenten tragen, aber auch beachtenswerte Solisten präsentieren.
Ursula Schoch ist durch ihre häufigen Auftritte mit Wallinger bestens bekannt. Die Konzertmeisterin de Concertgebouw Orchestra Amsterdam kann bei Bruchs g-Moll Violinkonzert ihre Technik ebenso wie ihre Musikalität, die auch Adagio von Kitsch-Nähe bewahrt, unter Beweis stellen. Mit dem blinden Pianisten Bernard d’Ascoli musizierte Wallinger ein poetisch ausgeformtes drittes Klavierkonzert von Beethoven. Der französische Musiker pflegt einen ungemein differenzierten Klavierstil, der, wo nötig, brilliant funkeln kann, mehr aber noch die Lyrik des c-Moll-Konzertes aushorcht. Nicht nur als Begleitorchester kann sich die „sueddeutsche kammersinfonie bieitgheim“ hören lassen. Wallinger verleiht der Ouvertüre zu Mozarts „Hochzeit des Figaro“ ebenso wie der Es-Dur Sinfonie KV 543 klare Konturen. Dezenten Farbzauber verleiht er Ravels „Le Tombeau de Couperin“. Dass die schlanke Besetzung der Bietigheimer auch an Grenzen stößt, ist auch der trockenen Akustik des Uhlandbaus und der direkten Aufnahmetechnik geschuldet. Bei Beethovens „Pastorale“ ebeneso wie in manchen Passagen des c-Moll-Klavierkonzerts klingen die Streicher etwas ausgedünnt. Dafür zeichnet Peter Wallinger die Strukturen mit Genauigkeit und Stilgefühl nach
Thomas Weiss