Magdalena Müllerperth spielt Schumann-Klavierkonzert in Bietigheim
Das Klavierkonzert in a-Moll von Robert Schumann ist eines von drei Stücken, die im Konzert mit der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim am 2. März im Kronenzentrum gespielt werden. Solistin ist die 20-jährige Magdalena Müllerperth.
Magdalena Müllerperth mit ihren gerade mal 20 Jahren kommt ins Schwärmen, wenn sie über das 167 Jahre alte Klavierkonzert von Robert Schumann spricht. „Es ist eines meiner Lieblingsstücke, es ist so romantisch“, sagt die junge Maulbronnerin. Für sie sei das Konzert das schönste der Epoche der Romantik, vor allem auch, weil es so gefühlvoll ist und das Klavier einen Dialog mit dem Orchester eingeht, um dann mit ihm zu verschmelzen.
Magdalena Müllerperth ist für das Konzert mit der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim extra aus New York gekommen. Seit einer Woche weilt sie wieder bei ihren Eltern in Maulbronn und übt täglich mit dem Dirigenten Peter Wallinger und seinem Orchester. Die junge Musikerin ist ehrgeizig, will nicht nur gut sein, sondern „sehr gut“.
Mit fünf Jahren, so erzählt ihre Mutter gerne, kam sie plötzlich in die Küche und sagte: „Ich will Pianistin werden, wenn ich groß bin“. Das war der Moment, in dem Papa Müllerperth ein Klavier kaufte und seine Tochter mit dem Unterricht in der Musikschule Maulbronn begann, den sie dann in Pforzheim fort setzte.
Schnell stellte sich heraus, dass die junge Maulbronnerin eine hohe Begabung als Pianistin hat. Im Alter von acht Jahren wurde sie zunächst Schülerin, dann Jungstudentin von Professor Sontraud Speidel an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe. Seit 1999 errang die junge Künstlerin einen Preis nach dem anderen, insgesamt 35. Sie spielte Konzerte, die sich oft nur gestandene Pianisten zutrauen. „Ich will mir den Traum von der Solistenkarriere erfüllen, dafür arbeite ich hart“, sagt Magdalena Müllerperth. Die junge Frau weiß, was sie will. Mit 15 wollte sie unbedingt in die USA, wie ihr großer Bruder, aber sie wollte dort auch Klavier spielen. Dafür wurde der bestmöglichste Lehrer gesucht und in Professor Alexander Baginsky gefunden, bei dem Müllerperth drei Jahre an der Hamline University in St. Paul im Bundesstaat Minnesota studierte und – fast nebenher – ihre Hochschulzulassung ablegte. Englisch spricht sie mittlerweile so gut, dass man gar einen amerikanischen Akzent hört, wenn sie in ihrer Muttersprache spricht. Denn schließlich lebt sie nun seit fünf Jahren in den Staaten.
Seit 2010 studiert Magdalena Müllerperth in New York, bei Professor Jerome Rose, einem der besten zeitgenössischen Pianisten, am Mannes College. Rose, in seiner Jugend ebenso früh wie Müllerperth als Talent erkannt – er spielte schon mit 15 Jahren mit der San Francisco Symphony – förderte auch ihre Liebe zur romantischen Musik. „Rose spielt die Werke der Romantik wie ein Deutscher , wie beispielsweise der berühmte Pianist Arthur Schnabel, Rose kann mir viel beibringen“, so Müllerperth. Brahms, Beethoven, Liszt, Schubert – diese Komponisten liebt die Musikerin. Auch wenn sie auch gerne Hindemith- oder Barber-Stücke aus der klassischen Moderne spielt, ihr Ding sei die moderne Musik nicht. „Ich spiele beispielsweise nicht gerne Jazz“, sagt sie, „in der Klassik, vor allem in der Romantik, geht es um große Poesie, um einen Weltgeist, um den Aufbruch in eine neue Zeit, das gefällt mir“.
Mindestens einmal im Jahr kommt sie für eine längere Zeit nach Deutschland, um auch hier zu konzertieren. „Dann gebe ich mir die geballte Ladung an Konzerten“, lacht sie. So spielt sie im Herbst in Bukarest, in Stuttgart und beim Schleswig-Holstein-Festival. Jetzt ist sie nur wegen Peter Wallinger und der Süddeutschen Kammersinfonie gekommen – und wegen Schumanns Klavierkonzert.
Gabriele Szczegulski