Béla Bartóks 3.Klavierkonzert mit Markus Bellheim im Mühlacker Uhlandbau

Mühlacker. Für ihr „Impressionen aus Ost“ betiteltes Orchesterkonzert wählten Peter Wallinger und seine sueddeutsche kammersinfonie bietigheim mit zwei „Slawischen Tänzen“ von Antonín Dvorák (aus op. 46 und op. 72) eine sinnfällige Eröffnung. Die explodierenden Akzente der mitreißenden „Furiant“ und die schwelgerischen Folklore-Farben des „Starodávný“ stimmten im Mühlacker Uhlandbau auf das Hauptereignis des Abends ein – Béla Bartóks Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 mit dem renommierten Pianisten und Münchner Musikhochschulprofessor Markus Bellheim.

Rhythmische Finessen
Nach wie vor spiegelt Bartóks Musik eine eigene Welt, die beim Hören einem kurzweiligen Abenteuer gleicht und wegen rhythmischer Finessen, eigenwilliger Farben und komplexer Spieltechniken eine Herausforderung für die Interpreten darstellt, die in Mühlacker bravourös gemeistert wurde. Mit Triller-Wirbeln, glasklar gehämmerten Oktavgängen und konturscharfen Skalen präsentierte Bellheim den ersten Satz („Allegretto“), bebend vor Ausdruckswillen, kühn und entschlossen. Einfühlsames Orchester-Geflirre füllte die Oktav-Abstände des zupackend vorgetragenen Klavier-Themas aus.

Das innere Zentrum der Bartók-Wiedergabe bildete der langsame Mittelsatz („Adagio“) mit dem Zusatz „religioso“ – von Wallinger am Pult, dem Pianisten und dem Orchester einer Andacht gleich zelebriert. Fließenden Streicherpassagen antwortete das Klavier mit Fragmenten einer Choralmelodie. In Einschüben verstärkten vor allem von Blasinstrumenten lautmalerisch nachempfundene Vogelrufe die ergreifende Klangmagie. Energisch und spannungsgeladen folgte der dritte Satz („Allegro vivace“) als ein lebensprühendes Finale.

„Die Moldau“ zum Abschluss
Zum Konzertabschluss erfreuten Wallinger und sein Ensemble mit abwechslungsreichen musikalischen Bilder-Folgen. Alexander Borodins „Steppenskizze aus Mittelasien“ und Friedrich Smetanas Tondichtung „Die Moldau“ entfalteten mit feiner Einfühlung die romantisch-lyrischen Liedschönheiten des slawischen Genres und wurden vom Publikum begeistert aufgenommen.

Eckehard Uhlig

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