Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Konzertreihe von Peter Wallinger im Uhlandbau Mühlacker bietet „live 2024“ eine Mischung aus virtuoser Geigenkunst, klassischem Repertoire und temperamentvoller Orchesterbegleitung.
Mühlacker. Menschen freuen sich, wenn die eigene Region kulturelle Events zu bieten hat. Peter Wallingers im Uhlandbau Mühlacker veranstaltete Konzerte gehören bereits seit 20 Jahren zu solchen Höhepunkten. Grund genug für ein Festkonzert mit seiner sueddeutschen kammersinfonie bietigheim und der Geigerin Ursula Schoch, das nun als CD-Mitschnitt „live 2024“ vorliegt.
Mit Geigerin Ursula Schoch
Die aus der Region stammende und regelmäßig bei Wallinger gastierende Violinistin Schoch, international renommierte Konzertmeisterin beim Concertgebouw Orchester Amsterdam, interpretiert – souverän begleitet von der Kammersinfonie unter Wallingers Leitung – Ludwig van Beethovens Violinkonzert D-Dur (op. 81). Und ist mit makellos schlankem Spiel zu erleben, das seinesgleichen sucht. In dem vom Orchester temperamentvoll angegangenen „Allegro ma non troppo“, das mit vier Paukenschlägen einsetzt, tritt die Geige mit großem, lyrisch schönem Ton herein, wendet sich elegant und vermag mit leuchtendem Klang in hohe Lagen zu entschweben. In der mit virtuosen Doppelgriff-Folgen höchste geigerische Kraft erfordernden Kadenz des Bruckner-Schülers Kreisler bietet Ursula Schoch den krönenden Schluss des ersten Satzes, modelliert ein kunstvolles Meisterstück.
Im romantisch fließenden „Larghetto“ brilliert die Geigerin mit feinen Melodiebögen und herrlichem Diskant-Gesang. Schließlich entfaltet sich das solistische Vogelstimmen-Thema im finalen „Rondo“ fröhlich-locker, sehr kantilen und gleichzeitig mit intensiver Gestaltungskraft. Es ist ein Glück, dieser Solistin beim Musizieren zuzuhören.
Geschenkempfehlung
Rhythmisch pointiert und kontrastreich formen Wallinger und sein Orchesterensemble die erste Hälfte des auf der Silberscheibe festgehaltenen Festkonzertes und deuten damit auch die Vielfalt ihres Repertoires an. Federnd schwungvoll die „Slawischen Tänze“ von Antonín Dvorák (aus op. 46 und op. 72). Instrumental wuchtig und folkloristisch eingefärbt geben sich die „Ungarischen Tänze“ Nr. 1, 5 und 6 von Johannes Brahms. Elegisch verhalten blüht mit berührendem Orchestersound der „Valse triste“ (op. 44) von Jean Sibelius.
Die Wiedergaben – insbesondere des Beethoven-Violinkonzerts – brauchen sich vor großen Namen der klassischen Konzertszene nicht zu verstecken, auch die technische Aufnahmequalität ist gut. Also eine CD, die als Geschenk viel Freude bereitet.
Für 12 Euro ist Wallingers Jahres-CD „live 2024“ über Mail an susanne@boekenheide.net erhältlich.
Autor: Eckehard Uhlig