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05.02.2021, Pforzheimer Zeitung
Aufmunternd in Corona-Zeiten
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· Jahres-CD „live 2020“ der sueddeutschen kammersinfonie.
· Neues Album bietet begeisternde Musikprogramme.
Mühlacker. Johann Sebastian Bachs berühmte Violinkonzerte, aber auch Mozarts Klavierkonzert A-Dur (KV 414), sind im Tonträger-Musikmarkt alles andere als Raritäten. CD-Aufnahmen dieser Höhepunkte bereiten den Klassik-Fans aber dann große Freude, wenn sie – gerade in Corona-Zeiten mit ihren einschränkenden Bedingungen – von herausragenden Solisten musiziert werden, die den regionalen Orchester-Ensembles und traditionellen Spielstätten verbunden sind. Die Jahres-CD „live 2020“ von Peter Wallingers sueddeutscher kammersinfonie bietigheim, die sich mit ihren Auftritten beim „Musikalischen Sommer“ in Lienzingen, beim „Mühlacker Concerto“, in der Ötisheimer Kelter, in Pforzheim oder Maulbronn einen Namen gemacht hat, dokumentiert solche Ereignisse. Erstaunlich, was Wallinger und sein Organisationsteam den misslichen Umständen an begeisternden Musikprogrammen abgetrotzt haben.
Unter Wallingers Leitung interpretieren seine Kammersinfonie und die Geigerin Ursula Schoch Bachs E-Dur-Violinkonzert (BWV 1042) mit barock funkelnder Klangpracht, zu der auch die Lienzinger Frauenkirche als Aufführungsort akustisch ihren Beitrag leistet. Die Concertgebouw-Konzertmeisterin spielt mit tragender Eleganz und klangsatten Farben in den schnellen Ecksätzen, im „Adagio“ sind ihre Melodie-Linien verhangen und weich. Die Wiedergabe von Bachs Violin-Doppelkonzert d-Moll (BWV 1043), die sie mit ihrem Kollegen Tjeerd Top präsentiert, erfreut mit solistischer Rasanz. Die geigerische Zwiesprache der Beiden im „Largo“ entfaltet sich geradezu liebevoll und sanft. Und das Orchester kommentiert stets mit aufmerksamem Verständnis.
Das im Bietigheimer Kronenzentrum ohne Publikum aufgeführte – und auch als Internet-Video festgehaltene – Mozart-Klavierkonzert mit Magdalena Müllerperth am Flügel ist eine Klasse für sich. In der reduzierten Orchester-Fassung wiedergegeben, bleibt das Werk für jedes Ensemble nicht ohne Tücken, weil mit der „kleinen Truppenstärke“ alle Unschärfen herauszuhören sind. Wallinger und seine Instrumentalisten haben damit freilich keine Probleme. Und was die Pianistin macht, klingt einfach gut. Die erfrischend heiteren Passagen, die lyrisch nachdenklichen Tonfolgen und die temperamentvollen Akzente wirken allesamt fein ausgehört. Die Phrasen sind sauber und rund, perlende Läufe und innige Kantilenen meisterlich ausgeführt. Zudem bietet die CD das in Lienzingen aufgeführte „Adagio Ges-Dur“ aus Anton Bruckners Streichquintett.
Die freundlich aufmunternde, den darbenden Künstlern finanziell helfende Silberscheibe ist im Sekretariat der Kammersinfonie unter Telefon (07043) 958393 oder per E-Mail an susanne@boekenheide.net für zwölf Euro erhältlich.
weniger01.02.2021, Mühlacker Tagblatt
Die Früchte eines Corona-Jahres
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Neue CD mit Konzertmitschnitten der Süddeutschen Kammersinfonie
Mühlacker/Bietigheim-Bissingen. „live 2020“ heißt die neue CD, die eine erfolgreiche Reihe bisher erschienener Konzertmitschnitte der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim fortsetzt. Und bei der 18. Ausgabe ist der Titel in doppelter Hinsicht Programm: Er vermittelt, dass die enthaltenen Werke von Bach, Mozart und Bruckner ohne Netz und doppelten Boden live aufgenommen wurden. Er unterstreicht aber auch, dass die Kultur lebendig ist – trotz der Pandemie.
Peter Wallinger als Dirigent der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim und Leiter der Klassikreihen „Musikalischer Sommer“ in Lienzingen und „MühlackerConcerto“ hat alles Menschenmögliche getan, um den Kulturfreunden statt den allgegenwärtigen Absagen Kunstgenuss bieten zu können. Dies geschah in Lienzingen mit einem speziellen Hygienekonzept. Im Spätherbst schließlich, als die Infektionszahlen kein Konzert vor Publikum mehr erlaubten, ließ er seine hochmotivierten, weiter als üblich voneinander entfernt sitzenden Musiker vor der Kamera auftreten und transportierte die Veranstaltung via Internet in viele Wohnzimmer.
Die Pandemie-bedingten Entbehrungen, unter denen Wallinger und seine Mitstreiter zu leiden hatten, sind der CD freilich nicht anzuhören. Fein ausbalanciert klingt Bachs Violinkonzert in E-Dur, in dem die Geigerin Ursula Schoch mit präziser Phrasierung und makelloser Intonation glänzt. Gemeinsam mit Tjeerd Top gewinnt sie dem bekannten Bach’schen Doppelkonzert neue Facetten ab, wobei die Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim ihrer Rolle als wettstreitendem Partner voll und ganz gerecht wird. Vor allem im mit federnder Energie gespielten dritten Satz entsteht eine Sogwirkung, die den Hörer mitten hinein versetzt ins wunderbar durchsichtige polyphone Musizieren.
Aufmerksamer Dialogpartner und einfühlsamer Begleiter ist das Orchester auch für die Pianistin Magdalena Müllerperth, die mit ihrer Interpretation des Klavierkonzerts A-Dur, KV 414, von Mozart aufhorchen lässt. Mal spritzig und perlend, mal mit langem Atem und kluger Linienführung erwecken Solistin und Kammersinfonie die unterschiedlichen Charaktere der Sätze zum Leben.
Ganz allein im Fokus stehen die Orchestermusiker in Anton Bruckners Adagio Ges-Dur aus dem Streichquintett, das sie mit Intensität und Hingabe gestalten.
Für die Mitglieder des Fördervereins „Mühlacker Klassik“ ist die CD „live 2020“ als Jahresgabe gratis. Käuflich zu erwerben ist sie über Buch-Elser an der Bahnhofstraße in Mühlacker und über das Sekretariat Susanne Bökenheide, Sternenfelser Straße 13, 75447 Sternenfels-Diefenbach, Telefon 07043/958393, E-Mail: susanne@boekenheide.net.
Carolin Becker
weniger27.01.2021, Ludwigsburger Kreiszeitung
Klangpracht und virtuose Leichtigkeit
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Die neue CD der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim dokumentiert einen Querschnitt der Coronasaison.
Bietigheim-Bissingen. Wie gewohnt legt die Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim (SKB) auch 2021 zu Jahresbeginn eine Blütenlese der vergangenen Saison vor – mit „Live 2020“ schon zum fünfzehnten Mal, die Jubiläumseditionen nicht eingerechnet. Das ist umso bemerkenswerter, als auch Peter Wallingers 1984 ins Leben gerufenes Projektorchester pandemiebedingt unter einer stark eingeschränkten Konzerttätigkeit zu leiden hatte. Einiges, wie die traditionellen Frühjahrstermine, fiel aus, anderes konnte, wenn auch unter strengen Vorgaben (Instrumentalisten auf Abstand, dadurch reduzierte Besetzung, eingeschränkte Publikumskapazitäten), stattfinden.
Das Adventskonzert schließlich vor leeren Stühlen und laufenden Kameras. Dennoch stellt das bei diesem Anlass gegebene A-Dur-Klavierkonzert (KV 414) von Wolfgang Amadeus Mozart hier den strahlenden Höhe-und Schlusspunkt dar. Denn Magdalena Müllerperth erweist sich als ideale Interpretin der von Mozart angestrebten Balance zwischen Leichtigkeit und Virtuosität.
Qualitäten in Reinkultur
Das kommt nicht von ungefähr: Mit diesem Werk hatte die 1992 in Pforzheim geborene Pianistin, die eine langjährige Zusammenarbeit mit Wallinger verbindet, ihren ersten öffentlichen Auftritt – die Kadenzen der Ecksätze hat die seinerzeit Zehnjährige selbst geschrieben. Auch Ursula Schoch, die Solistin in Johann Sebastian Bachs die CD eröffnendem Violinkonzert E-Dur (BWV 1042) ist ein „Produkt“ der Wallinger-Schule: Die gebürtige Ludwigsburgerin besuchte dessen Musikunterricht im Bietigheimer Ellentalgymnasium, bevor sie 1990 ihr solistisches Debüt bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen gab. Hier wie in Bachs Doppelkonzert in d-Moll (BWV 1043), wo ihr mit Tjeerd Top ein weiterer Violinsolist zur Seite steht, der wie Schoch eine Konzertmeisterposition beim Amsterdamer Concertgebouw-Orchester bekleidet, zeigt sie sich als brillante Interpretin dieser in der Tradition Vivaldis stehenden Barockklangpracht, kongenial begleitet von der Continuogruppe unter Führung des Freiburger Cembalisten Ricardo Magnus. Die klanglichen Qualitäten der SKB in Reinkultur erfährt der Hörer in Anton Bruckners Adagio Ges-Dur.
Autor: HARRY SCHMIDT
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