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08.03.2023, Ludwigsburger Kreiszeitung
„Live 2022“: Exquisites mit hochkarätigen Solisten
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Mit der 20. Ausgabe der Dokumentationsreihe „Kammersinfonie live“ legt Peter Wallinger mit der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim erneut eine hervorragende Visitenkarte vor.
Mit der 20. Ausgabe der Dokumentationsreihe „Kammersinfonie live“ legt Peter Wallinger mit der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim erneut eine hervorragende Visitenkarte vor.
Bietigheim-Bissingen. Die Qualität eines Orchesters lässt sich nicht zuletzt daran bemessen, wie es um die Karatzahl der Solisten bestellt ist, die sich ihnen anvertrauen. Für Fans von Sebastian Manz sollte die CD „live 2022“, die 20. Ausgabe der Dokumentationsreihe der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim (SKB), ein Pflichtkauf sein: Denn die „Israeli Suite“, die der Soloklarinettist des SWR- Symphonieorchesters sich als Medley dreier Klezmer des Giora-Feidmann-Wegbegleiters Helmut Eisel auf den Leib geschrieben hat, liegt hiermit als Ersteinspielung vor.
Regelmäßig krönt der 37-jährige Virtuose seine Auftritte mit dieser alle Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme auf die Klarinette übertragenden Partitur als Zugabe. Doch bereits in W. A. Mozarts Klarinettenkonzert (KV622) bringt Manz sein Instrument zum Sprechen, wahlweise mit vorwitziger, funkensprühender Brillanz oder im vertraulichsten Flüsterton. Dazu kommt, dass Manz das A-Dur-Konzert auf einer Bassettklarinette spielt – dem Instrument, für das Mozart wohl ursprünglich geschrieben hat.
Ein Glücksfall ähnlicher Art auch der Auftakt des Albums: Ursula Schoch, seit mehr als 20 Jahren Konzertmeisterin des Amsterdamer Concertgebouworkest, blickt wie Manz auf eine langjährige Zusammenarbeit mit Peter Wallinger und der SKB zurück. Mit überbordender Spielfreude gestaltet die Violinistin die „Humoreske III“ von Jean Sibelius, auch hier produziert das Einverständnis von Solistin und Orchester ein exquisites Ergebnis, das mehr ist als die Summe der Teile.
Für Joseph Haydns Sinfonie Nr. 81 hat Peter Wallingers Sohn Simon Wallinger die Stabführung übernommen – eine ungemein plastische, lebendige, gleichwohl formbewusste Interpretation dieses landläufig etwas unterschätzten Werks. Als einen Vorgeschmack auf einen Mieczyslaw-Weinberg-Zyklus, bei dem alle vier Kammersinfonien des jüdischen Komponisten polnischer Herkunft aufgeführt werden, komplettiert das „Moderato“ der 2. Kammersinfonie die Blütenlese der Saison 2022.
INFO: Die CD „live 2022“ ist über das Sekretariat „MühlackerConcerto“, Telefon (07043) 958393 oder per E-Mail an susanne@boekenheide.net zu beziehen. Für Mitglieder der Fördervereine „Süddeutsche Kammersinfonie“ und „Mühlacker Klassik“ ist sie als Jahresgabe kostenfrei.
Autor: Harry Schmidt
weniger07.02.2023, Pforzheimer Zeitung
Virtuos, mitreißend und voller Lebensfreude
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Jahres-CD „live 2022“ der sueddeutschen kammersinfonie bietigheim erschienen.
Wer die rund 20 Jahres-CDs von Peter Wallingers sueddeutscher kammersinfonie bietigheim gesammelt hat und damit eine abgerundete kleine Diskothek besitzt, kann sich vielgestaltige Klassikkonzerte zusammenstellen – nach Epochen von der Renaissance (John Dowland) bis zur Moderne (Sergej Prokofjew), vom Barock (Johann Sebastian Bach) bis zum Expressionismus (Maurice Ravel). Oder nach Komponisten, denn unter den Aufnahmen finden sich großartige Konzerte für Soloinstrumente von Mozart, Beethoven und Brahms sowie Sinfonien von Mendelssohn, Schubert und anderen Meistern.
Eine Besonderheit der qualitätsvollen CDs ist, dass die Interpreten, das Orchester, die Dirigenten (Peter und Simon Wallinger) und mehrere der hochkarätigen Solisten wie die Geigerin Ursula Schoch oder die Pianistin Magdalena Müllerperth in der Region beheimatet sind. Die Konzertreihen, denen die Livemitschnitte zu verdanken sind, der „Musikalische Sommer“ in der Lienzinger Frauenkirche und „MühlackerConcerto“ im Uhlandbau, atmen ebenfalls regionales Flair.
Auch die jetzt erschienene neue Jahres-CD „live 2022“ bietet solche lebendigen Konzertmitschnitte. Im Zentrum steht das Adventskonzert mit einer Aufnahme von Joseph Haydns Sinfonie Nr. 81 in G.-Dur (Hob.I:1), womit Peter Wallingers Sohn Simon sein Debüt als sinfonischer Dirigent gegeben hat. Die Interpretation nicht nur des ersten Satzes (Vivace) wirkt erstaunlich lebhaft, und auch die Folgesätze haben nichts von einem angeblich verzopft-behäbigen Altmeister-Komponisten, sondern pulsieren in frischen, kontrastreichen Tempi und Farben.
Als Höhepunkt bietet die Silberscheibe Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur (KV 622) mit dem renommierten Solisten Sebastian Manz. Die beiden schnellen Ecksätze sind solistisch im Dialog mit dem Orchester fein ausgearbeitet, das berühmte „Adagio“ in der Mitte ist mit seiner langgezogenen, sinnlich-verträumten Sehnsuchtsmelodie hinreißend schön. Das Orchester unter Peter Wallinger musiziert auf gleicher Wellenlänge und höchstem Niveau.
Als dritter Programmpunkt des Adventskonzerts ist auf der CD ein kurzes „Moderato“ aus Mieczyslaw Weinbergs Kammersinfonie Nr. 2 (op. 147) zu hören. Der fast unbekannte, aber inspirierende jüdische Komponist soll in künftigen Konzerten mit weiteren Aufführungen gewürdigt werden, haben die Wallingers angekündigt.
Um diese Kompositionen haben die CD-Programmgestalter einen überraschend musikantischen Rahmen gelegt. Einleitend ist Ursula Schoch präsent mit einer hochvirtuosen Wiedergabe der lustvollen „Humoreske III“ für Violine und Orchester (op. 89) von Jean Sibelius. Und zum Abschluss trumpft Sebastian Manz auf, der hier – voller Lebensfreude sprühend – mit seiner Klarinette eins zu werden scheint und begleitet vom Orchesterensemble das stimmungsvolle Klezmer-Medley „Israel-Suite“ von Helmut Eisel spielt.
Zu beziehen ist die CD für zwölf Euro über das Sekretariat „MühlackerConcerto“, Telefon (0 70 43) 95 83 93 oder E-Mail susanne@boekenheide.net
Autor: Eckehard Uhlig
weniger04.02.2023, Mühlacker Tagblatt
Komprimierte Schätze der Klassik-Welt
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„Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim live 2022“:
Neue CD fasst Höhepunkte zweier Konzertreihen zusammen.
Mühlacker. Nummer 20 ist da! Die Reihe der Live-Mitschnitte von Konzerten der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim ist um eine weitere CD gewachsen. Der Silberling „live 2022“ ist jetzt erhältlich und fasst Aufnahmen aus dem Uhlandbau in Mühlacker und der Frauenkirche Lienzingen zusammen. Beim Abspielen der CD kann der Musikfreund also eintauchen in die Höhepunkte der Konzertsaison 2022 des „Musikalischen Sommers“ und der Reihe „Mühlacker Concerto“. Wie immer werden die Darbietungen ungeschminkt dokumentiert. Ohne Netz und doppelten Boden agieren die engagierten Musiker im 1984 von Peter Wallinger gegründeten Orchester, und ihre stilistische und technische Sicherheit sorgen dafür, dass neben dem Live-Erlebnis auch das Nachhören im heimischen Wohnzimmer zur ungetrübten Freude wird.
Zumal auf der CD Werke enthalten sind, für die die Süddeutsche Kammersinfonie Bietigheim mit renommierten Solisten wie der Geigerin Ursula Schoch und dem Klarinettisten Sebastian Manz zusammengearbeitet hat. Ursula Schoch begegnet dem Hörer gleich zu Beginn in Jean Sibelius’ Humoreske III g-moll für Solovioline und Orchester. Sie transportiert das im Kern schlichte Grundmotiv durch alle technischen Raffinessen mit Witz, Eleganz und Leichtigkeit.
Wie Schoch ist auch Sebastian Manz nicht zum ersten Mal Partner der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim. Der preisgekrönte Klarinettist zeigt auf der CD ganz unterschiedliche Aspekte seines Könnens. Da wäre das Klarinettenkonzert schlechthin – Mozarts Meisterwerk, in dem Sebastian Manz in Konkurrenz zu treten hat mit so vielen anderen Klarinettisten, die dem Hörer im Lauf der Zeit als Interpreten des Konzerts begegnet sein mögen. Er punktet nicht nur mit einem wunderbar wandlungsfähigen Ton, sondern auch mit der Fähigkeit, selbst in tiefen Lagen stets erkennbar zu bleiben, ohne forcieren zu müssen. Fast unwirklich leise schwebend lässt er die Melodie im langsamen Satz in die Seelen seiner Zuhörer dringen. So sanft sein Instrument hier klingt, so frech, so jubelnd, so wild setzt Sebastian Manz im die CD abschließenden Klezmer-Medley Akzente.
Das Orchester, dessen Leitung in den ausgewählten Stücken Peter und Simon Wallinger innehatten, ist stets mehr als nur Begleiter. Die Qualität des Klangkörpers zeigt sich deutlich in Joseph Haydns Sinfonie Nummer 81 in G-Dur. Akzentuiert, schwingend, fröhlich beginnt der Eingangssatz, doch wird in der Interpretation der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim schnell klar, dass Haydn weit mehr kann, als heiter daherzukommen. Emotional vielschichtig klingen die vier Sätze, in denen die Streicher mit gut koordinierten Läufen sowie perlenden Pizzicati und die Bläser mit exakten Einwürfen einerseits, gesanglichen Linien andererseits überzeugen.
Zählt Haydn zu den bekannten Namen, so ist der 1919 in Warschau geborene Komponist Mieczyslaw Weinberg sicher für viele Klassik-Freunde noch ein Geheimtipp. Das Moderato aus seiner Kammersinfonie Nummer 2 entfaltet einen magischen Sog, getrieben vom reizvollen Wechsel aus Dissonanzen und konventionelleren Harmonien.
Zu beziehen ist die neue CD über das Sekretariat „Mühlacker Concerto“, Telefon 07043/958393, E-Mail susanne@boekenheide.net, und bei Buch-Elser an der Bahnhofstraße in Mühlacker. Für Mitglieder des Fördervereins „Mühlacker Klassik e.V.“ ist sie als Jahresgabe kostenfrei. Hörbeispiele gibt es auf der Website des Orchesters www.sueddeutsche-kammersinfonie.de.
Autorin: Caroline Becker
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