Ursula Schoch musizierte im Louis-Bührer-Saal der Kreissparkasse mit der „sueddeutschen kammersinfonie bietigheim“. Einen musikalischen Streifzug durch die Jahreszeiten boten die „sueddeutsche kammersintonie bietigheim“ unter Leitung von Peter Wallinger und Geigerin Ursula Schoch bei einem Konzert im Louis-Bührer-Saal. In seiner Begrüßung bezeichnete der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Ludwigsburg, Heinz-Werner Schulte, die beeindruckende Entwicklung der „sueddeutschen kammersinfonie bietigheim“ seit ihrer Gründung vor jetzt mehr als 25 Jahren bis in die Gegenwart als „eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen“. Auch die seit ihrer Zeit als Schülerin am Ellental-Gymnasium in Bietigheim-Bissingen bestehende enge künstlerische Verbindung der Sollstin des Abends, Ursula Schoch, mit ihrem einstigen Musikerzieher und Gründer des Orchesters Peter Wallinger sei einzigartig, meinte der Bankchef. Heute ist die in Ludwigsburg geborene und in Sachsenheim aufgewachsene Musikerin als Konzertmeisterin beim weltweit anerkannten Concertgebouw Orkestra Amsterdam tätig.

Aus dem Zyklus „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi gestalteten das Kammerorchester und Ursula Schoch zu Beginn und am Ende des Programms die Konzerte „Der Herbst“ und „Der Winter“. Von Anfang an bestach die Violinvirtuosin mit ihrem leichten, fließenden Bogenstrich, mit dem sie glitzernde Klangkaskaden hören ließ. Dabei wurde sie vom Orchester in wohliger Wärme begleitet. Doch auch die freudige Grundstimmung in den beiden Allegro-Sätzen des Konzerts „Der Herbst“ breitete sie mit Elan aus. Im Kontrast dazu stand das Adagio, dessen Soli von Ursula Schoch sensibel und beseelt ausgeführt wurden. Ähnlich bravourös und überaus delikat interpretierte sie auch ihren Solopart. Im Konzert „Der Winter“, welcher der Künstlerin in noch weitaus ausgedehnterem Maße Gelegenheit gab, den Farbenreichtum des Werks auszuloten. Eine anrührende nordische Sphärenmusik ist die Komposition „Vären“ (letzter Frühling), wie diese von Edvard Grieg geschrieben wurde und in seinem Zyklus „Elegische Melodien“, Opus 34, enthalten ist. Hier verzauberte das Streichorchester die Zuhörer mit silbrig hellem Klang und empfindungsreicher Gestaltung. Von dem zeitgenössischen Komponisten aus Estland, Arvo Pärt, den Peter Wallinger ganz besonders schätzt, führten Kammersinfonie und Ursula Schoch ein Werk mit dem Titel „Fratres“ auf. Das ist eine weltentrückt und verinnerlicht wirkende Komposition, in der die Solistin in besonderer Weise anspruchsvolles virtuoses Spiel darbieten konnte. Der Ausdruck des Stücks nahm stetig an Intensität zu, führte zu einem eindringlich gestalteten Höhepunkt und versank wieder in meditativer Stille. Das Orchester begeisterte in seiner Begleitung erneut mit seidigem Klangzauber. Auch Peter Iljitsch Tschaikowsky schrieb einen Zyklus „Die Jahreszeiten“, Opus 37 a, aus welchem die Kammersinfonie drei Sätze, welche die Monate April, Juni und Dezember charakterisierten, ausführte. Der Walzer erklang in elegant dahinschwebender Beschwingthelt, die Sätze „Schneeglücken“ oder „Barkarole“ wurden als kleine musikalische Köstlichkelten mit feinstimmiger Klangfülle gespielt. Für den anhaltenden Applaus bedankten sich Ursula Schoch und Peter Wallinger mit seinem Orchester mit einem Auszug aus dem Largo des Vivaldi-Konzerts „Der Winter“ als Zugabe.

Rudolf Wesner

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