Flötenkonzert in der Frauenkirche

Verena Guthy-Homolka zeigt die vielfältigen Facetten der Flöte. Foto: Fotomoment

Lienzingen. Bei der stimmungsvollen „Sommerlichen Matinée“ in der Lienzinger Frauenkirche passte alles. Sommerfrische und friedvolles Ambiente umrahmten das 3.Konzert des diesjährigen „Musikalischen Sommers“ und verliehen den Qualitäten der gastierenden sueddeutschen kammer-sinfonie bietigheim und dem Spiel der Flöten-Solistin Verena Guthy-Homolka zusätzlichen Glanz.

Unter Peter Wallingers Leitung punktete das Orchester mit sorgfältig ausgearbeiteten Phra-sierungen. Das Streicherensemble war eben nicht nur Begleiter, sondern maßgeblicher Gestalter des Konzertgeschehens. Besonders deutlich in der einleitend musizierten Orchestersuite Nr.2 in h-Moll von Johann Sebastian Bach: Die Kammersinfonie sorgte in den facettenreichen Suiten-Sätzen für prächtig barockes Klangvolumen, für federnd austarierte Lautstärke-Kontraste, für dynamische Tempo-Varianten und zum Abschluss (in der „Badinerie“) für rasante Akzente. Mittendrin der Flötenton – in silberhellen, tollkühnen Skalen, zuweilen sehr zart in der Höhe, manchmal auch dunkel verhangen.

Mit welch herausragender Technik und mit welch feinem Klangsinn Guthy-Homolka zu spielen vermag, zeigte sich in der Wiedergabe von Charles Griffes‘ impressionistischem „Poem“ für Flöte und Orchester. Über Flageolett-Geflirre der Geiger oder solistischen Linien von Cello und Bratsche schwebte der Flöten-Gesang und formte ein verzauberndes Klang-Gedicht.

Süße Melancholie bestimmte die Interpretation von Samuel Barbers „Adagio für Streichorchester“ und nach der Konzertpause die eher kantige Rhythmik das „Concerto in Re“ von Igor Strawinsky. Mit deutlichen Duftnoten fügte sich auch dieses Stück in den Strauß musikalischer Sommerblüten.

Eckehard Uhlig

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