07.12.2010, Bietigheimer Zeitung
Kleine Sinfonie ganz groß
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Irene Schmidt-Makowiec
weniger07.12.2010, Ludwigsburger Kreiszeitung
„Klangzauber“ im nur halb gefüllten Kronensaal
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Rudolf Wesner
weniger06.12.2010, Pforzheimer Zeitung
„sueddeutsche kammersinfonie“ im Mühlehof
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Weil der Uhlandbau gegenwärtig renoviert wird, mussten Peter Wallinger und die sueddeutsche kammersinfonie bietigheim mit der Konzertreihe „MühlackerConcerto“ am Samstagabend in den deutlich größeren, deshalb leider nur schwach besetzten Gottlob-Frick-Saal im Mühlehof umziehen. Mit Werken aus zwei Jahrhunderten bot dieses brillante Ensemble den versprochenen Klangzauber in reichem Maße.
Die „Pavane pour une Infante défunte“ von Maurice Ravel ist ein sanft dahin schreitendes Orchesterstück, in dem wehmütig und andachtsvoll an eine verstorbene Prinzessin erinnert wird. Die sueddeutsche kammersinfonie bietigheim leitete damit das Konzert ein und bestach vom ersten Takt an mit einer lyrisch und verklärt gestalteten Aufführung der weit tragenden schlichten Melodik.
Vor drei Jahren beeindruckte der in Südfrankreich geborene, blinde Pianist Bernard d’Ascoli damals im Uhlandbau mit einer unvergesslich ausgereiften Interpretation des Klavierkonzerts Nummer drei von Ludwig van Beethoven. Am Samstagabend war dieser außergewöhnliche Künstler erneut in Mühlacker zu hören. Zusammen mit der sueddeutschen kammersinfonie bietigheim unter der Leitung von Peter Wallinger führte er das Klavierkonzert A-Dur, KV 488, von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Bernard d’Ascoli ließ bereits im ersten Satz wegen seines schwebend leichten Anschlags aufhorchen, mit dem er die graziösen Themen in bewegtem Tempo überaus transparent ausbreitete. Unter d’Ascolis Händen erklang ein besinnliches und beseeltes Adagio und das Einleitungsmotiv des dritten Satzes spielte er mit solch erfrischendem Elan, dass eine von sprühender Intensität getragene Interpretation zu erleben war, zumal auch die sueddeutsche kammersinfonie bietigheim den Solisten mit klangprächtiger Fülle begleitete und ihren Begleitpart in gewohnt feiner Nuancierung farbenreich musizierte.
Zauberisch und verträumt erklang das Prélude à „L’après-midi d’un faune“ (Der Nachmittag eines Fauns), das Claude Debussy im Jahr 1892 komponierte. Es gilt als das erste impressionistische Orchesterwerk der Musikgeschichte. Das Flirren und Flimmern der Luft an einem warmen Sommernachmittag in der mythischen Landschaft Arkadiens ließ Peter Wallinger von seinem Orchester genüsslich musizieren. Insbesondere die Holzbläser führten die elegisch dahinfließende Melodik in sensibler Intonation aus. Ein wahrer Ohrenschmaus war dies Wiedergabe des Debussy-Werks.
Beliebt und gern gehört ist die Sinfonie Nummer fünf in B-Dur, von Franz Schubert 1816 in Noten gesetzt. Sie ist in ihrem anmutigen ersten Satz noch deutlich von Mozart beeinflusst. Romantische Stimmungen und tänzerische Elemente artikulieren sich auch in den weiteren vier Sätzen durch weitgespannte, eingängige Melodien. Drei Sätze musizierte das Orchester in forschen Tempi und entfaltete dabei seine in jedem Register glutvolle Klangfülle.
Nur das Andante erklang in geruhsam dahingleitendem Tempo Der beliebten Sinfonie wurde mit der unpathetischen Wiedergabe kraftvoll leuchtender Glanz verliehen.
Rudolf Wesner
wenigerKlangzauber schmeichelt Ohren
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Kompositionen aus der Zeit der Klassik im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert verbanden sich in einem Konzert der sueddeutschen kammersinfonie bietigheim unter der Leitung von Peter Wallinger mit solchen des Impressionismus zu ohrenschmeichelndem Klangzauber.
Im nur schwach besetzten Gottlob-Frick-Saal des Mühlehofs erlebten die Besucher am Samstagabend delikate Aufführungen von Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Claude Debussy und Maurice Ravel.
Weil der Uhlandbau renoviert wird, mussten Peter Wallinger und sein Orchester mit der von ihm initiierten Konzertreihe "Mühlacker Concerto" in den wesentlich größeren Gottlob-Frick-Saal umziehen. Von der musikalischen Qualität des Konzerts und der ausführenden sueddeutschen kammersinfonie bietigheim her gesehen hätte der Mühlehof-Saal eigentlich voll besetzt sein müssen, denn mit den ausgewählten Werken aus zwei Jahrhunderten bot dieses brillante Ensemble den versprochenen Klangzauber in vollem Maße.
Die "Pavane pour une Infante défunte" von Maurice Ravel ist ein sanft dahinschreitendes Orchesterstück, in dem wehmütig und andachtsvoll an eine verstorbene Prinzessin erinnert wird, obwohl der Komponist das Werk nicht als Totenklage verstanden haben wollte. Die sueddeutsche kammersinfonie leitete damit das Konzert ein und bestach vom ersten Takt an mit sensibler Verschmelzung der einzelnen Orchesterstimmen. Lyrisch und verklärt breitete sich die schlichte Melodik aus.
Vor drei Jahren beeindruckte der in Südfrankreich geborene, blinde Pianist Bernard d'Ascoli im Uhlandbau mit einer einzigartigen Interpretation des Klavierkonzerts Nummer drei von Ludwig van Beethoven. Jetzt war dieser außergewöhnliche Künstler erneut in Mühlacker zu hören. Zusammen mit der sueddeutschen kammersinfonie unter Leitung von Peter Wallinger führte er das Klavierkonzert A-Dur, KV 488, von Mozart auf.
Bernard d'Ascoli bestach bereits im ersten Satz mit seinem schwebend leichten Anschlag, mit dem er die graziösen Themen in bewegtem Tempo überaus transparent gestaltete. Unter d'Ascolis Händen erklang ein besinnliches und beseeltes Adagio, und das Einleitungsmotiv des weithin bekannten dritten Satzes spielte er mit erfrischendem Elan, so dass eine von sprühender Intensität getragene Ausführung zu hören war, zumal auch die sueddeutsche kammersinfonie bietigheim den Solisten mit klangprächtiger Fülle begleitete und ihren Begleitpart in gewohnter feiner Nuancierung farbenreich musizierte. Für den freudigen Applaus bedankte sich d'Ascoli mit einer Chopin-Komposition, die gleichfalls voller Energie dargeboten wurde.
Zauberisch und verträumt erklang das Prélude "L'après-midi d'un faune" (Der Nachmittag eines Fauns), das Claude Debussy im Jahr 1892 komponierte. Es gilt als das erste impressionistische Orchesterwerk der Musikgeschichte. Das Flirren und Flimmern der Luft an einem warmen Sommernachmittag in der mythischen Landschaft Arkadiens ließ Peter Wallinger seinem Orchester genüsslich musizieren. Insbesondere die Holzbläser führten die träge dahinfließende Melodik in sensibler Intonation aus.
Beliebt und gern gehört ist die Sinfonie Nummer fünf in B-Dur, von Franz Schubert 1816 in Noten gesetzt. Sie ist in ihrem anmutigen ersten Satz noch deutlich von Mozart beeinflusst. Romantische Stimmungen und tänzerische Elemente artikulieren sich in weit gespannten, eingängigen Melodien. Drei der vier Sätze musizierte das Orchester in forschen Tempi und entfaltete dabei seine in jedem Register glutvolle Fülle. Nur das Andante erklang in geruhsam dahingleitendem Tempo. Peter Wallinger verlieh der Sinfonie mit dieser unpathetischen Wiedergabe leuchtenden Glanz. Als Zugabe für den begeisterten Schlussapplaus wurde noch ein kurzer Ausschnitt aus dem Menuett-Satz gespielt.
Rudolf Wesner
weniger18.11.2010, Ludwigsburger Kreiszeitung
Klassik: Ein höllischer Spaß für Schüler
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Alfred Drossel
weniger16.11.2010, Bietigheimer Zeitung
Engel Angela rettet die Fagotte
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Rudolf Wesner
weniger05.07.2010, Pforzheimer Zeitung
Impressionen des Südens
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„Mediterrane Streifzüge“ versprachen Peter Wallinger und seine „sueddeutsche kammersinfonie bietigheim“ beim „Musikalischen Sommer“ in Lienzingen. Tatsächlich waren (wegen drückender Hitze) nicht nur Dirigent und Instrumentalisten gekleidet, als stünde der Aufbruch in die Toskana kurz bevor. Auch die gebotene Musik leuchtete in sommersatten Farben.
Die einleitend musizierten Instrumentalstücke aus Claudio Monteverdis Bühnen-Märchen „Orfeo“ zelebrierten im Wechsel temperamentvoll aufgehellte und dunkel traurige Sätze, kamen gemessenen Schrittes daher oder tänzerisch leicht. Später gab es ein in manchen Passagen südländisch glühendes „Concerto per Archi“ (Streicherkonzert) des italienischen Komponisten Nino Rota, dessen Filmmusiken große Erfolge waren. Und Teile aus den populären, im alten Stil anmutig und musikantisch reizvoll vorgetragenen „Antiche Danze ed Arie“ von Ottorino Respighi. Im Zentrum der musikalischen Matinee aber standen zwei Solo-Konzerte mit der renommierten Marimba-Spielerin und polnischen Musikhochschul-Professorin Katarzyna Mycka, die als internationale Botschafterin ihres ursprünglich aus Guatemala stammenden Instrumentes gilt.
Virtuose Technik
Die Wiedergabe des von ihr transponierten d-Moll-Konzerts „für Marimba und Orchester“ von Johann Sebastian Bach (nach dessen Cembalo-Konzert BWV 1052) gefiel nicht nur wegen des dunkel-verhangenen Resonatoren-Tons der benutzten Stabspiele. Vor allem begeisterte die Zuhörer die virtuose Handhabung der Triller-Ketten, Töne-Kaskaden und fein nachhallenden Akkord-Brechungen. Marimbaspieler brauchen an ihrem breit ausladenden Instrumententisch, mit je zwei Klöppeln in beiden Händen, athletische Kondition bei höchster Konzentration. Katarzyna Mycka verfügt zudem über eine Sensibilität, die jede dynamische Nuance beherrscht und schlafwandlerisch sicher Akzente setzt. Das zeigte sich nicht zuletzt in ihrer fulminanten Interpretation des Marimba-Konzertes von Emmanuel Séjourné (geboren 1961), das sich dank seiner aus tiefsten Regionen in lichte Höhen aufsteigenden, anscheinend von kosmischen Energien getragenen Sphärenmusik ganz neuartigen, sinnlich intensiv erfahrbaren Klangräumen öffnete. Blitzschnelle Reaktionen zeichneten den Wirbel der Schlegel aus, aber auch geschmeidige, jäh gebremste Geläufigkeit.
Solche Impulse wurden vom Orchester unter Wallingers Leitung weiter getragen und zu einem stimmungsvollen Musiktableau mediterraner Prägung gefügt.
Eckehard Uhlig
weniger06.07.2010, Ludwigsburger Kreiszeitung
Vibrierende Marimba hebt die baroke Strenge auf Süddeutsche Kammersinfonie begleitet Katarzyna Mycka
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Rudolf Wesner
weniger06.07.2010, Mühlacker Tagblatt
Anmutig und kraftvoll Edle Streicherpracht verbindet sich mit zartem Marimbaklang
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Rudolf Wesner
weniger05.07.2010, Bietigheimer Zeitung
Virtuosin im Schlosshof Peter Wallingers Kammersinfonie mit Katarzyna Micka
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Die Sommerserenade des Sachsenheimer Kulturamtes brachte am Samstag erneut ein exquisites Programm in hoch professioneller Darbietung durch das Orchester und eine Weltklasse-Solistin.
Im Mittelpunkt stand ein selten gehörtes und noch seltener gesehenes und beim Spiel beobachtetes großes Instrument, das vor der nur mit Streichern besetzten Kammersinfonie stand: ein modernes Marimbaphon.
In Afrika war und ist eine Marimba ein beliebter Klangkörper, eine Abart des Xylophons (auch Balafon genannt), das durch Sklaven in Amerika verbreitet wurde, aus zwei Reihen in chromatischer und diatonischer Stimmung gebauten Klangstäben besteht, die mit Schlägeln zum Ertönen gebracht werden. Das moderne Marimbaphon umfasst heute vier Oktaven zum Spielen und ist, wie man in Sachsenheim nach Programm-Schluss erleben konnte, zusammenklappbar und leicht transportierbar.
Katarzyna Micka hat an Musikhochschulen in Deutschland und Österreich studiert und sich künstlerisch zur Spitzenkönnerin, Professorin und Weltklasse emporgearbeitet. Mit Peter Wallingers Kammersinfonie musizierte sie jetzt wie aus einem Guss, zeigte ihre virtuose Technik mit zwei und vier Schlägeln, interpretierte die Musik nach Vorgabe der Komponisten, aber auch in Übereinstimmung mit ihrer deutlichen Mimik und Körpersprache. Es war toll, die mediterranen und lateinamerikanischen Klänge des gewohnten Orchesterklanges durch die Solistin verstärkt oder auch variiert zu hören.
Monteverdis Auszüge aus seiner Ur-Oper "Orfeo" flossen arios bis festlich-dramatisch ins Ohr. Bachs umgearbeitetes Violinkonzert d-Moll bot lange Punktklänge wie Violintöne, wechselnd im Solo-Tutti. Auch das Konzert Séjourné, das "Concerto per Archie" des Namensabkömmlings Nino Rota (1912-1979) der italienischen Musikerfamilien Rota des Mittelalters, wurden trotz ihrer Eigenheiten ganz auf den Marimbaphon-Ton hin interpretiert.
Wer schon Marimbakonzerte bedeutender Könner gehört hat, war in Sachsenheim fasziniert von der ganzheitlichen Wiedergabe der Werke in Verbindung mit der ausgezeichneten Verknüpfung von Soloinstrument und dem Kammerorchester, das seinerseits so gelenkt wurde und aus sich heraus so musizierte, dass man manchmal fast meinte, die Kompositionen doppelt zu hören: als Orchesterstücke und zugleich als Marimbaphon-Soli. Doch es fiel nichts auseinander dank der Kunst aller Mitwirkenden.
Im Schlusswerk des Abends, der Suite "Antiche Danze ed Arie" des 1936 gestorbenen italienischen Komponisten aller Musikgattungen, Ottorino Respighi, kamen die Formen mediterraner Tonstimmungen und die Wirkungen des Marimbaphons noch einmal voll zum Tragen. Nach dem anhaltenden Publikumsbeifall ließ die Solistin mit schelmischem Lächeln zu diesem "Fußballtag" noch einen Tango des Argentiniers Piazzolla als Zugabe revanchelüstern aufklingen, während Peter Wallinger dankbar-galant nur eine Mini-Pizzikato-Folge dagegen setzte.
Helmut Müller
weniger09.03.2010, Mühlacker Tagblatt
Höhenflüge von Solisten und Orchester Glanzvoller Saisonabschluss für die Reihe „Mühlacker Concerto“ im Uhlandbau
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Die vierte Saison der Konzertreihe "Mühlacker Concerto" im Uhlandbau beendete dessen Gründer Peter Wallinger zusammen mit seinem vor mehr als 25 Jahren ins Leben gerufenen Orchester, das heute den Namen "sueddeutsche kammersinfonie bietigheim" trägt, am Samstagabend mit "klassisch-romantischen Höhenflügen".
Die herausragenden Solisten Ursula Schoch (Violine) und Johan van Iersel (Violoncello) vom weltberühmten Concertgebouw-Orkestra Amsterdam verliehen dem Programm zusätzlichen Glanz.
Das nur sehr selten aufgeführte Werk von Maurice Ravel "Menuet antique" war zu Beginn des gut besuchten Konzerts, das mit dem selben Programm am Abend zuvor auch in Bietigheim-Bissingen dargeboten wurde, zu hören. Farbenreich instrumentiert ist diese Komposition aus dem Jahr 1898. Durch die "sueddeutsche kammersinfonie bietigheim" erlebte es eine hell schillernde, kontrastreiche Wiedergabe. Das Orchester breitete bereits mit diesem kurzen Stück vom ersten Takt an seine facettenreiche und lebendige Gestaltungskraft aus.
Prager Sinfonie von Mozart wird sehr expressiv interpretiert
Wahrhaft bravourös interpretierten Peter Wallinger und sein Orchester die Sinfonie Nummer 38 in D-Dur, KV 504, genannt die "Prager Sinfonie", von Wolfgang Amadeus Mozart. Das feierlich wirkende, den ersten Satz einleitende Adagio, wurde in würdevoller Breite ausgeführt. Doch im anschließenden Allegro ließ Wallinger bereits erahnen, was er mit diesem oft gespielten Werk Mozarts noch vorhatte.
Ein frischer Wind wehte durch die Streicherregister, die darin von den Bläsern akzentreich gestützt wurden. Behutsam schreitend führte die "sueddeutsche kammersinfonie bietigheim" die eingängigen Themen des Andantes aus, und damit erschloss sich die kompositorische Pracht des Werks mit seinen vielfarbigen Klangnuancen. Doch darauf folgte ein in forciertem Tempo aufgeführtes Finale Presto.
Diese vehement drängende, gleichwohl aber in strahlendem Orchesterglanz dargebotene Aufführung des dritten Satzes der Mozart-Sinfonie aus dem Jahr 1787 mag Puristen zumindest erstaunt, möglicherweise sogar verärgert haben, doch eigentlich kam mit solcher expressiven Gestaltung die mitreißende Energie der Komposition vollendet zur Geltung. Für die Orchestermitglieder galt allerdings, dass sie sich mit dieser glutvollen Interpretation bis an die Grenze des noch Realisierbaren vorwagten.
Äußerst farbenreich ist das Konzert für Violine, Violoncello und Orchester in a-moll, Opus 102, von Johannes Brahms. Es enthält eine enorme Fülle reizvoller gestalterischer Aufgaben für die beiden Solisten.
Wieder war es Peter Wallinger gelungen, seine einstige Schülerin und heutige Konzertmeisterin am Concertgebouw-Orkestra Amsterdam, Ursula Schoch, für die beiden Konzerte am Wochenende zu gewinnen, und sie brachte ihren Kollegen Johan van Iersel vom selben Klangkörper mit, der dort den Posten des Solocellisten bekleidet.
Diese beiden exzellenten Virtuosen begeisterten vom ersten Takt an mit ihrer vitalen Musizierkunst. Die sinfonische Opulenz der im Jahr 1887 entstandenen Komposition brachte die "sueddeutsche kammersinfonie bietigheim" unter Peter Wallingers anregender Leitung in der Begleitung der Solisten im Uhlandbau vehement zum Ausdruck.
Deren impulsives, zugleich aber auch beglückend einfühlsames Spiel spiegelte die spätromantische Grundstimmung des dreisätzigen Werks wider. Vor allem im zweiten Satz, einem Andante, trat diese markant hervor. Liebliche Geigentöne vereinigten sich mit der fülligen Wärme des Violoncellos und ließen damit delikate Klanggebilde wachsen.
Am Beginn des dritten Satzes faszinierte ein energiegeladenes Zwiegespräch der beiden Soloinstrumente, das in kontrastreiches, farbiges, durchaus auch tänzerisch anmutendes Zusammenspiel mit der transparent und klangprächtig musizierenden "sueddeutschen kammersinfonie bietigheim" überging. Ursula Schoch und Johan van Iersel wurden mit lang anhaltendem, freudigen Applaus verabschiedet.
Rudolf Wesner
weniger08.03.2010, Pforzheimer Zeitung
Solistenkonzert im Mühlacker Uhlandbau: Sommerduft und Winterwetter
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Eckehard Uhlig
weniger19.01.2010, Pforzheimer Zeitung
Neujahrskonzert mit Süddeutscher Kammersinfonie
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Ein Neujahrskonzert ohne Johann Strauß-Walzer und finalen Radetzky-Marsch – ist das vorstellbar? In Mühlacker schon, und zwar mit überaus geglückter, unkonventioneller Programmauswahl und heiterer Musik, die das Publikum im sehr gut besuchten Uhlandbau- Saal reich beschenkte.
Natürlich war auch das von Peter Wallingers Süddeutscher Kammersinfonie Bietigheim gegebene Konzert zumindest im ersten Teil ganz von der Wiener Musiktradition bestimmt. Drei „Deutsche Tänze“ von Franz Schubert (aus D 89) leiteten die musikantische Matinee ein: Ein Tanz mit solistischen Geigen-Abschnitten, die von Konzertmeisterin Sachiko Kobayashi nuanciert fein ausgeführt wurden. Dann ein dynamisch „gewienerter“ zweiter Satz mit einem herausgestellten Reigen im Mittelteil und ein dritter mit konturscharf betonten Rhythmus-Akzenten. Danach folgte ein Bravour-Stück für Salonorchester und Solofagott, die komische Polka „Der alte Brummbär“ des österreichischen Armee-Kapellmeisters Julius Fucik.
Foto: Baumgärtel
Wobei der exzellente Solofagottist Frank Lehman sein Holzblasinstrument nicht nur in abgründig tiefen Lagen virtuos und sonor brummen ließ, sondern auch mit klangschön sanglichen Passagen glänzte. „Neue Wiener Ländler“ von Josef Lanner stimmten auf gefällige Weise in den Dreier-Takt ein, der dann in Antonin Dvoráks „Walzer A-Dur op. 54“ verhaltener Melancholie Ausdruck verlieh. Nach der Konzertpause widmete sich das Bietigheimer Ensemble dem weltläufigen Pariser Flair. Frisch und französisch prickelnd kam die „Ballettmusik“ von Christoph Willibald Gluck daher, um in einem wunderbar zarten Pizzikato-Pianissimo-Ausklang ihre anfangs präsentierte Tanzleidenschaft gleichsam erschöpft auszuhauchen. Die Soloflötistin Verena Guthy-Homolka brillierte in Benjamin Godards „Suite de trois morceaux“ (op. 116) mit herrlich lyrischen Klangbögen einerseits („Idylle“), mit spritzig schäumenden Skalen-Sprüngen und Läufen auf der anderen Seite („Allegretto“ und „Valse“). Jacques Offenbachs „Streicherserenade C-Dur“, die „Sicilienne op. 78“ von Gabriel Fauré sowie Peter Tschaikowskys „Barkarole op. 37a“ steuerten weitere, in unterschiedlichsten Farben blitzende Klangfacetten bei, die Orchesterleiter Peter Wallinger vom Dirigentenpult aus mit lebendiger Interpretationskunst aufpolierte. Als Moderatorin erläuterte Nicole Raichle das Konzert-Motto „Wien – Paris“. Naturgemäß gab es heuer vielerlei Gelegenheiten, Neujahrskonzerte zu hören: Das im Mühlacker Uhlandbau war eines der Schönsten.
Eckehard Uhlig
weniger19.01.2010, Mühlacker Tagblatt
Opulentes Hörvergnügen entfaltet Süddeutsche Kammersinfonie gibt Neujahrskonzert im Uhlandbau – Heitere musikalische Reise führt nach Wien und Paris
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Rudolf Wesner
weniger18.01.2010, Ludwigsburger Kreiszeitung
Süddeutsche Kammersinfonie entführt nach Wien und Paris Neujahrskonzerte unter der Leitung von Peter Wallinger – Orchester dieses Mal nur mit Streichern besetzt – Gastsolisten begeistern mit virtuosem Spiel
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Rudolf Wesner
weniger18.01.2010, Marbacher Zeitung
Ein Konzert ohne Routine und Langeweile Murr Die Kammersinfonie Bietigheim ist in Murr zu Gast gewesen. Das Orchester spielte vor vollem Haus.
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Mit seinen Neujahrskonzerten hat das Kulturprisma Murr eine erfolgreiche Tradition geschaffen. Dies hat sich einmal mehr bei der 16. Veranstaltung mit der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim bestätigt, die am Samstag vor vollem Haus einmal mehr ihren Ruf als Erfolgsgarant bekräftigen konnte. Von Tradition "ohne Routine oder Langeweile" sprach Kulturamtsleiter Matthias Bader, der dem Ensemble und seinem Leiter Peter Wallinger herzlichen Dank übermittelte.
Mit seinen vitalen Interpretationen hat sich das Bietigheimer Orchester unter seinem Gründer und Dirigenten Peter Wallinger in den 25 Jahren seines Bestehens einen außergewöhnlichen Ruf verschafft. Das Ensemble musiziert auf professionellem Niveau, begeistert durch Frische und Spielfreude und überrascht immer wieder mit Klangerlebnissen der besonderen Art.
Beim diesjährigen Neujahrskonzert führte Peter Wallinger sein Publikum in diesem Jahr auf eine unterhaltsame Reise in die Salons von Wien, wo Johann Strauss und Josef Lanner um den Titel des Walzerkönigs wetteiferten, und nach Paris, wo Jacques Offenbach mit seinem berühmten "Cancan" von sich reden machte. Aber es wären nicht Peter Wallinger und seine Süddeutsche Kammersinfonie, wenn er nicht etwas andere Akzente gesetzt hätte. Nicht Johann Strauss repräsentierte Wien und nicht der "Cancan" Paris. Mit diversen Schmankerln klassischer Salonmusik wurden Wien und sein böhmisch geprägtes Hinterland musikalisch lebendig.
Josef Lanner wurde nicht als Walzerkönig präsentiert, sondern mit einem Neuen Ländler vorgestellt, während Antonín Dvorák mit einem Walzer brillierte und Franz Schubert mit drei Deutschen Tänzen auf seine Weise Wiener Schmäh vermittelte. "Der alte Brummbär" - ein polkaähnliches Stück von Julius Fucik für Salonorchester und Solofagott - wurde zum äußerst unterhaltsamen Höhepunkt des Abends. Das Publikum genoss den pfiffigen Dialog zwischen dem Fagott in der Rolle des brummigen Bären, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, und dem ebenso kapriziös agierenden Orchester.
Frank Lehmann, erster Solofagottist der Stuttgarter Philharmoniker, ließ den alten Brummbär galant geschwätzig musikalisch zu Wort kommen. Mit einer Ballettmusik von Christoph Willibald Gluck, einer Streicherserenade von Jacques Offenbach und einer Barkarole von Peter Iljitsch Tschaikowsky wurde Pariser Salonmusik mit viel Pizzicato pfiffig und galant serviert. Bei der "Sicilienne op. 78" und der ausdrucksstarken "Suite de trois morceaux" von Benjamin Godard konnte sich Verena Guthy-Homolka als Solistin (Querflöte) bravourös entfalten und den vielfältigen Stimmungen gerecht werden, die vom fantastisch musizierenden Ensemble ebenso mitgetragen wurden.
Neue Musik vertrauter und vertraute Musik neu erlebbar zu machen, hat sich Peter Wallinger zum Ziel gesetzt, als er 1984 die Süddeutsche Kammersinfonie gegründet hat. Dieser Zielsetzung ist das Ensemble auch beim jüngsten Auftritt treu geblieben, den es mit einer Romanze als Zugabe ausklingen ließ, bei der die beiden Solisten noch einmal großartig aufeinander abgestimmt virtuos gemeinsam musizierten.
Herzlicher Beifall dankte dem Ensemble und seinem Dirigenten - dankbare Kommentare der Besucher galten dem Veranstalter der Neujahrskonzerte im Murrer Bürgersaal, wo Jahr für Jahr - wie sich in der Zwischenzeit herumgesprochen und jetzt erneut bestätigt hat - so gute und großartig interpretierte Musik geboten wird.
Helmut Schwarz
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